Das ist mein erstes Upcyling Projekt. Irgendwie hab ich da noch nie versucht, aber nachdem das so gut gelungen ist, wird es sicher nicht mein letztes Projekt sein. Die Idee war als Beileger in der aktuellen Burda enthalten. Aus der Elna Inspiration gab es hier eine Jeansjacke aus einer alten Jeanshose. Der Grundschnitt für die Jacke ist das Schnittmuster 7018 von Burda. Als Material habe ich eine alte Männerjeans gewählt, weil die einfach weitere Beine hat und somit mehr Stoffausbeute bietet.
Also das Auftrennen ist etwas lästig, irgendwie war die Jeans super gut vernäht und wollte kaum aufgetrennt werden, aber mit Pfeiltrenner, Pfrim und Stickschere wurden die Nähte dann schon erfolgreich entfernt.
Der Bund wird später der Jackensaum, mit den Gürtelschlaufen dran ist das echt ein toller Blickfang.
Die Nieten habe ich dringelassen, ich habe den Beleg für die Knöpfe später knapp an der Niete angesteppt. Ich fand die zu schade zum Raustrennen. Die Aufteilung der Hosenteile kann man je nach Geschmack machen. Bei mir sind die Taschen mittig zusammen, bei der Elna Inspiration war es Seitenverkehrt. Mit der Anordnung passten die Teile besser auf die Jeans.
Für die rückwärtige Passe reichte leider das Material nicht, aber wozu hat man Reststoffe. Der tolle Jacquard von meinem Mantel war hier die perfekte Ergänzung. Die Passe sollte nicht zu dünn für den Jeansstoff sein.
Sehr praktisch, die Hosentaschen bleiben erhalten und geben der Jacke super Taschen. Man muss nur aufpassen, das man die Taschenbeutel nicht irgendwo mit dem Bund mitnäht.
Der Hosensaum wird zum Ärmelsaum, dafür muss er zwar kurz aufgetrennt werden, aber damit hab ich ja jetzt schon Übung.
Vorderteil wird Vorderteil – nur etwas anders angeordnet.
Nachdem der Kragen auch nicht in einem Stück zuzuschneiden ging, wurde es ein Patchworkkragen – das zweite Kragenteil ist dann ein alter Jeansstoffrest, der kommt auch noch am Besatz zum Einsatz.
Für die Knopfleiste gibt es einen extra Besatz aus einem dünneren Jeansrest – dafür dann mit Vlieseline verstärkt.
Der Hosenbund noch etwas verlängert und mit dem Besatz abgeschlossen. Auch als Jeansweste nicht verkehrt, das könnte mal ein neues Upcylingprojekt werden….
So noch die Hosenbeine – äh jetzt Ärmel einsetzen. Der alte Hosensaum als Ärmelabschluss ist perfekt, damit ist auch die tolle Waschung erhalten geblieben.
Noch Knopflöcher und Knöpfe. Abgesteppt habe ich alle Nähte mit einem Jeanseffektgarn. Das ist etwas dicker – in passendem Mittelblau. Die alten Steppnähte sind auch noch teilweise vorhanden, ein zweiter Kontrastfaden wäre dann etwas bunt geworden.
Die fertige Jacke passt gut zu meinem selbstgenähten Sommerrock. Für den brauchte es kein extra Schnittmuster. Das sind einfach 2m Stoff, einmal geteilt, zusammengenäht, gesäumt und oben eingereiht. Am Schluss noch das glitzernde Gummibündchen mit der Covermaschine angesteppt und fertig ist der luftige Sommerrock. Und nachdem mir der Chiffon etwas zu durchsichtig wäre, ist noch ein Futter zwischengefasst.
Die Hosentaschen sind auch perfekt als Rückentaschen.
Die Knöpfe sind super schön – perfekt zum Upcycling Projekt aus der aufgelösten Knopfsammlung einer ehemaligen Maßschneiderin.