Für die anstehende Herbstfestzeit wollte ich ein Trachtenkleid haben, das ohne Schürze funktioniert. Einmal kein typisches Dirndl, sondern ein Kleid. Das Titelkleid aus der Burda Juli Ausgabe fand ich dafür eine gute Grundlage. Das Kleid ist mit Falten und ganz wichtig Taschen. Der Jaquardstoff war ein Schnäppchen aus der Restekiste, die Farben und das Muster perfekt für mein Wunschkleid geeignet. Geändert habe ich nur den Ausschnitt. Die Breite der Träger verdoppelt und den Rückenausschnitt etwas gekürzt. Das Modell geht auch ohne Bluse, aber mit Dirndlbluse gefällt es mir besser.

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Da der Träger im Originalschnitt sehr schmal ist und der Rückenausschnitt einen Tick zu tief war, habe ich hier die Schnittführung etwas angepasst.

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Beim Zuschnitt ist auf den Streifenlauf zu achten, damit am Ende die Streifen in einer Linie liegen. Für den Rockteil hat es später den Vorteil, dass der Saum einfacher zu machen ist. Bei Stoffen ohne definierte Linie finde ich den Rocksaum immer aufwendig. Ich habe zwar einen Rockabrunder (damit kann die Saumlinie super angezeichnet werden), aber mit einem Streifenstoff ist es einfach leichter. Ursprünglich hatte ich mir gedacht, die Streifen an den Seitenteilen quer zu nehmen. Das geht aber nur bei Streifen, die gleich sind. Das Streifenverlauf ist nicht gespiegelt und somit ging das nicht.

Das Trachtenkleid erhält auch ein typisches Futter. Dafür am besten einen leichten gemusterten Baumwollstoff nehmen. Ich hatte dazu in meiner Restkiste noch was passendes auf Lager, das Muster ist typisch Tracht.

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Oberteil

Um den Sommerkleidschnitt etwas mehr trachtiger zu machen, habe ich mich für Paspol in den Rückenteilungsnähten und am Ausschnitt entschieden. Diese kann man einfach selber machen. Dafür benötigt man ein Satinband ca. 2cm breit und eine Kordel für innen. Tipp: Die Zutaten gabs im Bastelladen.

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Das Band wird gefaltet und die Kordel knapp abgesteckt.

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Danach dieses Band an auf die Rückenteilungsnähte aufsteppen und knapp absteppen. Am besten mit einem Spezialfuss und ich habe die Nadel noch links positioniert, damit kann man schön knapp absteppen.

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Danach das entsprechende Seitenteil ansteppen, die Nähte bügeln – dabei aber die Paspol nicht plattbügeln. Am besten das Bügeleisen nur daneben führen und wie gewünscht absteppen.

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Am Ausschnitt wird das Paspolband ebenfalls abgesteppt. Hierzu hatte ich aber die Kordel erst abgesteppt, ansonsten rutscht es an den Kanten weg und lässt sich nicht so schön verarbeiten.

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Zum Wenden müssen alle Rundungen eingeschnitten werden. Nicht zu zaghaft, die Schnitte schön knapp an die Naht. Wenn beim Wenden etwas zieht, am besten noch an ein paar zusätzlichen Stellen einschneiden.

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Das Oberteil wird an den Schulter geschlossen. Dazu die äußeren Oberteile an der Schulternaht verbinden. Für die Futterteile sind die Nahtzugaben entsprechend umgebügelt und dürfen nicht mitgefasst werden. Diese werden dann per Hand zugenäht.

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An dieser Stelle wird das Oberteil dann auch gewendet.

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Im Anschluss werden die Seitennähte geschlossen, da das Oberteil am Saum offen ist, funkioniert das auch wunderbar. Die Außenkanten am Ausschnitt und am Ärmel könnten auch abgesteppt werden, ich fand es ohne aber auch gut.

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Beim Trachtenkleid gibt es ein Logo, schaut einfach fesch aus :-).

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Rockteil

Die Falten werden entsprechend der Anteilung von der Mitte aus gesteckt und am besten geheftet. Damit später beim Annähen des Oberteils nichts verrutscht. Die Streifen müssen sich auch an den Falten gut treffen, damit es später nicht schief wirkt.

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Alles festgeheftet. Dann fehlen nur noch die Taschenbeutel und aus zwei Teilen wird ein Kleid.

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Dafür werden die Taschenbeutel ca. 2 mm neben der eigenlichen Seitennaht angenäht. Die Seitennähte abgesteppt, die Taschenbeutel nach vorne gebügelt und die Taschenbeutelnähte geschlossen.

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Aus Rock und Oberteil wird Kleid

Das Rockteil wird mit dem Oberteil zusammengenäht, dabei wird der Futterstoff nicht mitgenäht.

Für den Reißverschluss am Rücken habe ich die Vorgehensweise entgegen der Anleitung geändert. Ich hatte mir einen Reißverschluss ausgesucht, der aufgesteppt wird. Es wurde zwar am Ende doch ein schwarzer Reißer, da dieser besser zur Paspol passte. Ursprünglich sollte dieser blau werden. Ich hatte mir aber glücklicherweise auch einen in schwarz gekauft. Dazu habe ich dann die Rückenteilkanten umgelegt und das Futter von innen entsprechend angesteckt.

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Am Übergang zum Rockteil ist das Futter knapp länger als der Oberstoff. Dadurch kann genau in der Naht von außen gesteppt werden und das Futter wird von innen automatisch mitgefasst. tracht-037

Jetzt noch den Reißer aufstecken. Am unteren Ende habe ich das Paspolband angesteppt, damit ist der Abschluss sauber.tracht-039 tracht-040

Fertig ist das gute Stück.

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Mit Trachtenbluse kombiniert wird es ein schöner Trachtenlook.

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