Den tollen Karostoff gab es beim holländischen Stoffmarkt. Ich konnte noch den letzten Rest mit 2m ergattern und wusste sofort, dass es eine Hose wird. Mit etwas Elasthananteil war der Stoff dafür perfekt.

Als Hosenschnitt habe ich mich für das Modell Zigarettenhose aus der Burda 11/2013 entschieden. Die Passform ist perfekt, ich musste keine Änderungen vornehmen.

Bei Karostoffen liegt die Herausforderung am Zuschnitt. Die Karos sollten spiegelgleich zugeschnitten werden, dafür zeichne ich am Schnittmuster für die zweite Seite die Linien für die Karos ein, somit kann das Gegenstück anschließend super auf dem Stoff ausgerichtet werden.

Man beginnt mit den Hüftpassentaschen, dazu werden die Taschenbeutel am Vorderteil angesteppt.

Danach werden die Hüftpassen unter die Taschen angesteckt, dabei ist hier das Karomuster zu beachten – gerade am Vorderteil sieht man krumme Karos super gut.

Hier der Taschenbeutel von innen.

Zuerst die Seiten- und inneren Nähte der Hose schließen. Danach hat man zwei lose Beine.

Zum Schließen der mittleren Naht werden diese beiden Röhren ineinandergeschoben.

Die mittlere Naht wird bis zum Beginn des Reißverschlusses gesteppt. Ich habe hier zwei Nähte gemacht, damit ist diese etwas stabiler. Meine Maschine hätte zwar auch eine Dreifachnaht, aber die dauert immer solange beim Steppen. Also lieber zwei einzelne Nähte.

Für den Reißer wird zuerst der Untertritt genäht.

Danach wird die äußere Ziernaht abgesteppt.

Dabei wird der Reißer mitgefasst – Achtung bei der Kurve unten – nicht in die Zähnchen steppen, das mag die beste Nähnadel nicht.

Für den Bund habe ich die inneren Bundteile mit einem Satinband eingefasst, dazu hatte ich mir als Vorlage eine gekaufte Hose genommen.

Für den Bund nicht den Untertritt vergessen, sonst kann später kein Bundverschluss angebracht werden.

Als einzige Änderung habe ich noch Gürtelschlaufen angefertigt.

Als Verschluss dient ein fertiger Bundverschluss.

Nachdem ich dann noch etwas Stoff übrig gehabt habe, konnte ich noch eine passende Jacke aus der Burda Easy nähen. Ganz reichte der Stoff nicht, aber mit einem Rest dünnem Jeansstoff ergänzt ging es sich gut aus.

Die Rückennaht und die Besätze habe ich mit dem Satinband eingefasst. Damit schaut die Jacke auch von innen perfekt aus.

Zwei kleine Täschchen, bei Karostoffen ist es wichtig, dass sich diese gut ins Karo einpassen.

Für den rückwärtigen Ärmel habe ich den Jeansstoff verwendet. Dafür reichte mein Karostoff leider nicht mehr aus.

Ursprünglich wollte ich kein Schößchen machen, aber die Jacke ist doch sehr kurz – da gefiel es mir mit Schößchen irgendwie besser.

Hier der Besatz mit dem Satinband eingefasst.

Beim Absteppen habe ich an den Vorderteilen und am Ausschnitt bewusst den Stoff etwas nach vorne geschoben. Somit schaut es wie eine Paspel auch und der Jeansstoff ergänzt sich gut.

So hier die fertige Kombi – also mir gefällt der Verlauf der Karos gut. Da hat sich die Mühe beim Zuschnitt schon gelohnt.